Als sie erfuhr, dass sie schwanger war, wurde Valerie von Gefühlen der Angst und Furcht überwältigt. Mutterschaft war nicht in ihren Plänen und der Gedanke an ihre bevorstehenden Pflichten ließ sie in einen Abgrund stürzen. Valerie fühlte sich von dem Leben, das in ihrem Körper heranwuchs, entfremdet und konnte keine Verbindung zu dem Baby finden. Angesichts dieser Situation war sie in negative Gedanken versunken und zweifelte manchmal sogar an ihrer Fähigkeit, Mutter zu sein. Jenny – eine sympathische und geduldige Freundin – erscheint jedoch als richtungsweisendes Licht. Mit aufrichtiger Sorge hörte Jenny Valerie zu und teilte ihr mit, was ihr dabei half, nach und nach mehr positive Dinge im Leben zu sehen.
Dank der Ermutigung von Jenny begann Valerie, auf die einfachste Art und Weise auf das Baby zuzugehen: mit ihm zu sprechen. Zuerst fühlte sich jeder Satz, den sie sagte, distanziert an, als würde sie mit einem völlig Fremden sprechen. Doch nach und nach bemerkte Valerie kleine Veränderungen in ihren Gefühlen. Eines Tages, als sie ihre Hand auf ihren Bauch legte, sagte sie plötzlich: „Mein Kind, ich werde mein Bestes geben, um auf dich aufzupassen.“ Zum ersten Mal waren diese Worte nicht mehr erzwungen, sondern voller Glauben und Liebe. Das Gefühl der Verbundenheit mit dem Kind beginnt zu keimen und Valerie findet nach und nach Freude daran, sich auf ihre neue Rolle – die Mutterschaft – zu freuen.
Franka und Julius, die beiden Menschen, die Valerie am nächsten standen, bemerkten eine deutliche Veränderung an ihr. Sie waren erleichtert, als sie sahen, dass Valerie nicht mehr so verloren war wie zuvor. Jennys Bemühungen haben Wunder gewirkt und sie hoffen, dass Valerie nun offener dafür ist, den Vater des Kindes – Simon – in ihre Pläne einzubeziehen. Doch für Valerie kann diese Veränderung nicht alle Ängste auslöschen. Tief in ihrem Inneren befürchtete sie, dass die Teilnahme von Simon die Dinge komplizierter machen würde. Valerie beschloss, ihren neu gefundenen Frieden zu schützen, indem sie die Wahrheit verheimlichte, Abstand zu Simon hielt und nicht verriet, dass er der Vater des Babys war.
Als Simon mit dem Wunsch zurückkommt, Vater zu werden, steht Valerie vor einer schwierigen Entscheidung. Obwohl sie die Aufrichtigkeit und den Wunsch nach Verantwortung in seinen Augen sah, entschied sie sich dennoch für eine Lüge. „Du bist nicht der Vater“, sagte Valerie mit kalter Stimme, aber ihr Herz schmerzte. Sie glaubt, dass sie auf diese Weise unerwünschte Störungen in ihrem Leben und dem des Babys vermeiden kann. Als sie jedoch mit enttäuschten Augen zusah, wie Simon ging, spürte Valerie, wie ihre Qual zunahm. Sie fragte sich, ob sie damit ihr Kind beschützte oder ob sie ihm die Chance verpasste, eine komplette Familie zu gründen.