Michael hätte nie gedacht, dass er eines Tages den Schock erleiden würde, seine linke Hand nicht bewegen zu können. Es war ein ganz normaler Morgen. Als er aufwachte, stellte er fest, dass seine Hände völlig taub waren. Die Ärzte kamen zu dem Schluss, dass dies die Folge eines kleinen Unfalls war, der zuvor passiert war und den er auf die leichte Schulter genommen hatte. Ein überwältigendes Gefühl überkam ihn, als ihm klar wurde, dass sich sein Leben für immer verändern würde. Dinge, die ihm einst leicht fielen, wie Anziehen, Kochen oder sogar das Halten eines Stifts, sind jetzt zu großen Herausforderungen geworden.
Zunächst war Michael in Verzweiflung versunken. Er fühlte sich in seinem eigenen Körper gefangen. Beim ersten Mal versuchte er, sein Hemd nur mit der rechten Hand zuzuknöpfen, aber nach einer halben Stunde des Kämpfens gab er auf und saß untätig da. Einfache Alltagsaufgaben wie das Tragen von Lebensmitteln oder das Öffnen von Flaschen führen jetzt dazu, dass er sich hilflos fühlt. Negative Gefühle häuften sich, lasteten schwer auf Michaels Geist und trieben ihn in einen Teufelskreis aus Wut und Selbstvorwürfen.
Michael erkannte jedoch, dass er in einem solchen Zustand nicht ewig leben konnte. Nach vielen schlaflosen Nächten beschloss er, sich der Situation zu stellen, anstatt sich zu verstecken. Er begann zu lernen, seine rechte Hand mehr zu benutzen. Anhand von Lehrvideos übt er kleine Aufgaben wie den Umgang mit einem Löffel oder das Anziehen. Anfangs war alles sehr schwierig, aber er gab nicht auf. Nach und nach entdeckte Michael, wie er bei der Lösung scheinbar unmöglicher Aufgaben anpassungsfähig und sogar kreativ sein konnte.
Das Schwierigste für Michael war nicht, neue Fähigkeiten zu erlernen, sondern die Hilfe anderer anzunehmen. Früher war er stolz auf seine Unabhängigkeit, doch jetzt ist er auf Freunde und Familie angewiesen. Zuerst war es ihm peinlich, doch dann wurde ihm klar, dass die Annahme von Hilfe kein Zeichen von Schwäche, sondern von Stärke war. Durch diese Erfahrungen lernte Michael nicht nur, mit einer Hand zu leben, sondern lernte auch, die Unterstützung seiner Mitmenschen zu schätzen.