In aller Freundschaft: Hoffnung und Heilung in der Sachsenklinik

Frau Marquardt war eine hingebungsvolle Krankenschwester, die sich stets für ihre Arbeit aufopferte. Doch dieses Mal war sie nicht diejenige, die Patienten versorgte, sondern selbst in einer ernsten gesundheitlichen Krise. Mit starken Schmerzen in der Hüfte, die jede Bewegung zur Qual machten, wusste sie, dass sie eine Hüftoperation brauchte. Doch die meisten Kliniken lehnten ab, da sie “zu jung” für einen solchen Eingriff sei.
Unnachgiebig suchte Marquardt die Sachsenklinik auf – mit einem Plan: Sie würde ihre Schmerzen übertreiben, um das Ärzteteam zu einer Operation zu bewegen. Während Professor Simoni zunächst ablehnte, da die Risiken zu hoch waren, erkannte Dr. Globisch die Entschlossenheit und das wahre Leiden von Marquardt und setzte sich für sie ein. Nach zahlreichen Diskussionen wurde die Operation beschlossen.
Am Tag der Operation lief alles reibungslos, doch bei der Durchsicht ihrer Unterlagen entdeckten die Ärzte, dass Marquardt eigenmächtig ihre gerinnungshemmenden Medikamente abgesetzt hatte. Dies erhöhte das Risiko schwerer Komplikationen erheblich, und tatsächlich erlitt sie kurz nach der Operation einen akuten Herzinfarkt. Zum Glück konnten die Ärzte schnell eingreifen und einen Stent setzen, um ihr Leben zu retten.
Nach der Operation wachte Marquardt geschwächt, aber erleichtert auf. Dr. Globisch betrat ihr Zimmer, mit einem Blick, der Wut und Mitgefühl zugleich ausdrückte. „Sie haben sich selbst in große Gefahr gebracht. Haben Sie überhaupt an die Menschen gedacht, die Ihnen helfen wollten?“
Marquardt schwieg, Tränen liefen ihr über das Gesicht. „Ich wollte nur mein normales Leben zurück. Ich muss wieder arbeiten, wieder Patienten versorgen. Tansania wartet auf mich.“
Globisch seufzte. „Wir verstehen das, aber Ihre Gesundheit muss an erster Stelle stehen. Tansania kann warten, aber wenn Sie nicht überleben, bleibt nichts übrig.“
Drei Monate später, nach einem strengen Reha-Programm, hatte sich Marquardt deutlich erholt. Sie zwang sich nicht mehr zu viel ab und akzeptierte, dass Geduld der Schlüssel war. Eines Nachmittags erhielt sie einen Brief aus Tansania, in dem stand, dass ihre Stelle dort immer noch auf sie wartete.
Marquardt lächelte und blickte in den Himmel über Leipzig. Zum ersten Mal seit Jahren fühlte sie sich mit sich selbst im Reinen.

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