Maxi verließ den Gerichtssaal mit einem Gefühl der Leere im Herzen. Der Verlust ihrer Approbation als Ärztin bedeutet, dass sie sich von dem Job verabschieden muss, dem sie so viele Jahre gewidmet hat. Für Maxi ist Medizin nicht nur ein Beruf, sondern auch eine Leidenschaft, eine Möglichkeit für sie, ihren Selbstwert unter Beweis zu stellen. Als die Gerichtsentscheidungen verkündet wurden, konnte sie nicht umhin, sich an ihre ersten Tage im Krankenhaus zu erinnern, wo sie den Patienten mit Freude dabei half, ihre Schmerzen zu überwinden. Jetzt scheint alles zu verschwinden.
Das Gefühl der Verlorenheit folgte Maxi nach Hause. In der kleinen Wohnung, in der sie sich zuvor immer friedlich gefühlt hatte, wurde es nun seltsam stickig. Sie sah sich um, die medizinischen Bücher in den Regalen und die alten Operationsbestecke in der Ecke des Raumes erinnerten sie an ihre frühere Karriere. Maxi setzte sich, eine kalte Tasse Kaffee in der Hand, und fragte sich, wo sie noch einmal anfangen sollte. Aber tief in ihrem Inneren schwelte immer noch ein kleines Feuer.
Freunde versuchten, sie zu trösten, aber Maxi fiel es immer noch schwer, die Realität zu akzeptieren. Eine enge Freundin riet ihr, die Richtung zu ändern und nach neuen Möglichkeiten zu suchen. Allerdings konnte sich Maxi nicht vorstellen, etwas anderes als Medizin zu machen. „Ich habe dafür gelebt“, flüsterte sie unter Tränen, „und jetzt habe ich nichts mehr.“ Doch in ihrem schwächsten Moment wurde Maxi klar, dass sie Zeit brauchte, um den Weg, den sie wählen würde, zu überdenken.
Einige Wochen später begann Maxi, ein Tagebuch zu führen und ihre Gefühle und Ideen aufzuzeichnen. Um ihre Studien- und Berufsjahre nicht zu verschwenden, entschloss sie sich, ein neues, mit der Medizin verbundenes Fachgebiet wie Psychotherapie zu studieren. Obwohl noch Schwierigkeiten vor ihr liegen, erkennt Maxi, dass sie nicht zulassen kann, dass ein einziger Vorfall ihr ganzes Leben bestimmt.