Henry Sydow kam nach „Fürstenhof“ in der Hoffnung, nach langen Tagen der Flucht Ruhe zu finden. Als er das Hotel betrat, strömten Erinnerungen an sein altes Leben zurück, von rauschenden Partys bis hin zu unbeschwerten Tagen, als er in einer wohlhabenden Familie aufwuchs. Diese Freude wurde jedoch von einer schrecklichen Wahrheit überschattet, die Henry gerade entdeckt hatte: Der Erfolg seiner Familie beruhte nicht auf Talent oder harter Arbeit, sondern auf kriminellen Aktivitäten. Schuld- und Schamgefühle belasteten ihn schwer und drängten ihn, alles Vertraute hinter sich zu lassen und von vorne zu beginnen.
Im „Fürstenhof“ traf Henry zufällig einen alten Freund, der mit ihm die unbeschwerten Tage der Vergangenheit teilte. Das erste Treffen bereitete Henry ein Unbehagen, aber die Aufrichtigkeit und der Enthusiasmus seines Freundes halfen ihm, sich mehr zu öffnen. Durch Gespräche wurde Henry klar, dass es nicht so einfach war, alles Vergangene völlig loszulassen, wie er dachte. Dieser Freund erinnerte ihn nicht nur an schöne Erinnerungen, sondern ermutigte ihn auch, sich der Realität zu stellen, anstatt vor ihr davonzulaufen. Trotzdem fällt es Henry immer noch schwer, die Wahrheit über seine Familie zu sagen, aus Angst, dass die Wahrheit seinem Image in den Augen anderer schaden könnte.
Die langen Nächte im „Fürstenhof“ wurden für Henry zu einer Zeit zum Nachdenken. Er begann, an seine Mutter zu denken – zu der er den Kontakt abgebrochen hatte, weil sie in illegale Aktivitäten verwickelt war. Der Schmerz, zu erkennen, dass seine Mutter, die Person, die er einst vergötterte, in böse Taten verwickelt war, war schwer zu ertragen. Doch das anhaltende Schweigen zwischen ihnen hinterließ bei Henry ein Gefühl der Leere. Er fragte sich, ob Weglaufen wirklich die beste Lösung war oder ob er sich seiner Mutter stellen musste, um die Gründe für ihre Entscheidungen besser zu verstehen. Dieser Gedanke machte Henry sowohl Angst als auch ein wenig Hoffnung auf eine Versöhnung.
Schließlich beschließt Henry, den ersten Schritt zur Auseinandersetzung mit seiner Vergangenheit zu tun. Er begann einen Brief an seine Mutter zu schreiben, nicht um ihm Vorwürfe zu machen oder sie zu verurteilen, sondern um seine wahren Gefühle auszudrücken. In dem Brief teilte Henry den Schmerz mit, die Wahrheit zu erfahren, gab aber auch zu, dass er nicht weiterleben könne, ohne zu versuchen, sie zu verstehen. Obwohl er nicht sicher war, welche Antwort er erhalten würde, war Henry erleichtert, dass er es wagte, seine Angst zu überwinden. Im „Fürstenhof“ fand er nicht nur vorübergehenden Frieden, sondern auch die Motivation, seine Reise der Heilung und Wiederverbindung mit dem Leben zu beginnen.