Erik konnte die mysteriöse Tasche nicht mehr aus dem Kopf bekommen. Er wälzte die verschiedenen Szenarien in seinem Kopf hin und her. Hatte Yvonne tatsächlich etwas entdeckt? War sie ihm auf die Schliche gekommen? Die Vorstellung, dass seine Lüge ans Licht kommen könnte, machte ihm Angst. Er schob die Tasche immer wieder zur Seite, doch sie war wie ein Magnet, der ihn anzog.
Schließlich fasste er sich ein Herz und öffnete die Tasche. Darin fand er einen alten Brief, den er vor Jahren geschrieben hatte. Ein Brief, der alles enthielt, was er so verzweifelt verbergen wollte. Seine Hände zitterten, als er den Brief las. Jedes Wort war ein Stich ins Herz. Er faltete den Brief sorgfältig zusammen und versteckte ihn wieder an einem sicheren Ort.
Das Gespräch mit Michael hatte Erik noch mehr verunsichert. Er hatte gehofft, sein Freund würde ihn einfach ablenken und die Sache vergessen. Doch Michael hatte seine Zweifel geäußert und Erik damit vor eine schwierige Entscheidung gestellt. Sollte er Yvonne die Wahrheit sagen und riskieren, sie zu verlieren? Oder sollte er weiterhin lügen und mit einem schlechten Gewissen leben?
Erik wusste, dass er eine Entscheidung treffen musste, und zwar schnell. Er konnte nicht ewig so weitermachen. Doch je mehr er darüber nachdachte, desto mehr verstrickte er sich in seinen eigenen Lügen.
Michael hatte Recht. Ein bisschen Bewegung tat Erik gut. Während sie durch den Park joggten, versuchte Erik, seine Gedanken zu ordnen. Die frische Luft und die körperliche Anstrengung halfen ihm, klarer zu denken. Doch als sie an einem kleinen See anhielten, um eine Pause einzulegen, kamen die alten Gefühle wieder hoch.
Michael legte seinen Arm um Eriks Schulter. “Hey, alles okay?”, fragte er besorgt. Erik zögerte einen Moment, bevor er antwortete. “Ich weiß einfach nicht mehr weiter”, gestand er.
Michael nickte verständnisvoll. “Ich weiß, es ist schwer. Aber du musst dir klar darüber werden, was dir wirklich wichtig ist. Yvonne oder deine Vergangenheit? Du kannst nicht ewig beide verbergen.”
Erik seufzte tief. Michael hatte Recht. Er musste eine Entscheidung treffen.
In den folgenden Tagen rang Erik mit sich selbst. Er wog alle Vor- und Nachteile ab, aber er konnte sich einfach nicht entscheiden. Schließlich beschloss er, Yvonne zu einem Gespräch zu bitten. Er wusste, dass es das Richtige war, auch wenn es ihm das Herz brechen würde.